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Chronische Urtikaria Forschung

Chronische spontane Urtikaria (CSU), auch bekannt als chronische Nesselsucht, ist eine Hauterkrankung, die durch das wiederholte Auftreten von juckenden Quaddeln (Urtica) und/oder tieferliegenden Schwellungen (Angioödemen) gekennzeichnet ist. Diese Symptome treten ohne erkennbare äußere Auslöser auf.

Ursache

Warum entsteht chronische Urtikaria?

Die chronische spontane Urtikaria (CSU) entsteht durch eine Fehlreaktion des Immunsystems, bei der bestimmte Abwehrstoffe (Antikörper) fälschlicherweise Zellen aktivieren, die Histamin freisetzen. Dies führt zu Juckreiz, Quaddeln und Schwellungen – ohne erkennbaren äußeren Auslöser. Neben einer möglichen Autoimmunreaktion können auch Infektionen, Stress oder hormonelle Veränderungen die Krankheit beeinflussen.

Im Gegensatz zur akuten Urtikaria, die oft durch Allergien, Infekte oder Medikamente verursacht wird und nach kurzer Zeit wieder verschwindet, hält die CSU länger als sechs Wochen an. Andere Formen der Urtikaria, wie die physikalische Urtikaria, entstehen durch äußere Reize wie Kälte, Wärme oder Druck. Die CSU tritt dagegen unvorhersehbar auf und erfordert oft eine langfristige Behandlung.

Symptome

Welche Symptome
treten bei chronischer Urtikaria auf?

Die CSU kann über Monate bis Jahre bestehen bleiben und zeigt dabei einen unvorhersehbaren Verlauf. Phasen mit starken Beschwerden wechseln sich mit symptomfreien Intervallen ab. Während einige Betroffene nach längerer Zeit eine spontane Besserung oder sogar eine vollständige Remission erleben, bleibt die Erkrankung bei anderen über lange Zeit bestehen. Besonders belastend ist der chronische Juckreiz, der zusammen mit den sichtbaren Hautveränderungen die Lebensqualität erheblich einschränken kann.

Typische Symptome der CSU sind:

  • Quaddeln: Diese juckenden, scharf begrenzten Erhebungen der Haut treten plötzlich auf und sind oft von Rötungen umgeben. Sie verschwinden meist innerhalb weniger Stunden, können aber immer wieder neu auftreten.
  • Angioödeme: Tieferliegende Schwellungen, die besonders im Gesichtsbereich, an den Lippen, Augenlidern oder im Genitalbereich vorkommen. Sie sind oft schmerzhaft und können bis zu 72 Stunden anhalten.

Durch die unvorhersehbare Natur der Symptome und deren Intensität stellt die CSU für viele Patienten eine erhebliche Belastung im Alltag dar.

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Die CSU tritt am häufigsten zwischen dem 20. und 40. Lebensjahr auf. Frauen sind etwa doppelt so häufig betroffen wie Männer.

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CSU ist eine seltene Erkrankung. Etwa 1 % der Weltbevölkerung ist von CSU betroffen. In Deutschland sind es schätzungsweise 800.000 bis 1 Million Menschen.

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Bei etwa 30–50 % der Betroffenen lassen sich Autoantikörper nachweisen, die das Immunsystem fälschlicherweise aktivieren.

Therapie

Wie wird chronische Urtikaria
behandelt?

Die Behandlung der CSU verfolgt das Ziel, die Symptome zu lindern und die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern. Da die Ursachen der Erkrankung oft unklar bleiben, konzentriert sich die Therapie vor allem auf die Kontrolle der Beschwerden.

Basistherapie: Antihistaminika

Antihistaminika sind die erste Wahl in der Behandlung der CSU. Sie blockieren die Wirkung von Histamin – einem Botenstoff, der für Juckreiz und die Bildung von Quaddeln verantwortlich ist. Diese Medikamente werden täglich eingenommen und sind in der Regel gut verträglich.

Zeigt die Standarddosierung nicht die gewünschte Wirkung, kann die Dosis auf das bis zu Vierfache erhöht werden. Dieser Ansatz wird von aktuellen medizinischen Leitlinien empfohlen und führt bei vielen Patienten zu einer deutlichen Linderung der Symptome.

Systemtherapien

Wenn Antihistaminika selbst in hoher Dosierung nicht ausreichen, um die Symptome der CSU zu kontrollieren, kommen spezielle Medikamente zum Einsatz.

Ein bewährtes Mittel ist Omalizumab, ein monoklonaler Antikörper, der an Immunglobulin E (IgE) bindet und so die übermäßige Immunreaktion abschwächt. Er wird als subkutane Injektion verabreicht und ermöglicht bei vielen Patienten eine schnelle und effektive Linderung der Beschwerden.

In schweren, therapieresistenten Fällen kann Ciclosporin A eingesetzt werden. Dieses Immunsuppressivum hemmt die Aktivität des Immunsystems und kann dadurch die Symptome verringern. Aufgrund möglicher Nebenwirkungen wie Bluthochdruck und Nierenschäden wird es jedoch nur unter strenger ärztlicher Überwachung verschrieben.

Zusätzliche Maßnahmen

Neben der medikamentösen Therapie können verschiedene Maßnahmen helfen, den Verlauf der chronischen spontanen Urtikaria (CSU) positiv zu beeinflussen. Eine wichtige Rolle spielt die Vermeidung individueller Triggerfaktoren. Obwohl die CSU nicht allergisch bedingt ist, können bestimmte Reize wie Stress, Infektionen oder physikalische Einflüsse wie Hitze, Kälte und Druck die Symptome verstärken. Durch gezieltes Erkennen und Reduzieren dieser Auslöser lassen sich Schübe oft verringern.

Auch Stressmanagement kann eine positive Wirkung haben, da psychischer Stress die Erkrankung verschlimmern kann. Entspannungstechniken wie Meditation, Yoga oder autogenes Training helfen vielen Betroffenen, die Symptome zu mildern. Zudem trägt eine gesunde Lebensweise mit ausgewogener Ernährung, regelmäßiger Bewegung und ausreichend Schlaf dazu bei, das allgemeine Wohlbefinden zu fördern und die Krankheitsaktivität zu reduzieren.

Aktuelle Studien

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